Netzwerke als zukünftige Arbeitsform der personenorientierten Leistungserbringung im Quartier
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte von Leistungserbringern und Leistungsträgern
Das Prinzip der Erbringung „personenorientierter Leistungen (wie) aus einer Hand“ löst den alten Grundsatz der institutionell ausgerichteten Jugend-, Alten- und Eingliederungshilfe ab. Ganzheitliche, nachhaltige und inklusive Lösungen verlangen vielmehr das gemeinsame Agieren und die intersektorale Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren in sozialen und professionellen Netzwerken. Führungskräfte und Mitarbeiter:innen sind somit gefordert, Netzwerke wirkungsorientiert zu koordinieren und zu gestalten.
Grundsätzlich werden dabei zwei Grundtypen von Netzwerken unterschieden. Zunächst sind da die lebensweltlichen natürlichen Netzwerke, die aus Beziehungen der Freundschaft, Nachbarschaft, aus Tauschbeziehungen, Kommunikation, Begegnungen oder Verwandtschaftsbeziehungen bestehen. Diese bestimmen das Alltagsleben und sind mittels Methoden der Gemeinwesenarbeit zu unterstützen und zu stärken. Ihnen stehen professionell gemachte, d.h. organisierte Netzwerke gegenüber, die sich durch multiprofessionelle Verbindungen und Kooperationsgeflechte zwischen Leistungsträgern, Leistungserbringern, anderen Professionen, Kirchengemeinden, Wirtschaft, Politik u.a. darstellen.
Bei der Erbringung personenorientierter Leistungen geht es darum, dass professionelle Netzwerke die sozialen ergänzen, stützen und stärken. Vernetzung ist dabei kein Selbstzweck, sondern muss sich an ihren Ergebnissen messen lassen: für die Verbesserung der Teilhabe, der inklusiven Lebensqualität vor Ort, der Partizipation aller Menschen mit und ohne Behinderung, für die Bereicherung von Diensten durch Ressourcen des Sozialen Raums, für die optimale Generierung von maßgeschneiderten, personenzentrierten Lösungsarrangements in der Fallarbeit.
Schwerpunkte: Gesetzliche, politische und fachliche Ausgangssituation ▪ Grundverständnis von Netzwerken und deren Funktionsweisen ▪ Fallspezifische, fallübergreifende, fallunspezifische Arbeit (Was sind Korridorleistungen?) ▪ Gestaltung von Netzwerkstrategien ▪ Vermittlung von Netzwerkinstrumenten, Kommunikations- und Kooperationstechniken ▪ Organisierte Netzwerke: Leistungspotenziale, Erfolgsfaktoren, Strategie des Aufbaus, Steuerung, Stakeholderanalyse, Planung ▪ Kompetenzbedarfe auf der Fach- und Führungsebene
Referentin: Dr. Ursula Pitzner, Sozialwissenschaftlerin, Pädagogin, Sozialarbeiterin, Altenpflegerin
Veranstaltungsort: Online - MS Teams
Gebühr: 345,00 Euro