So bunt wie das Leben
So bunt wie das Leben

Schulleben

Am Berufskolleg der Franz Sales Akademie gibt es spannende Projekte, inspirierende Studienfahrten, sportliche Weihnachts-Partys und jede Menge interessanter Persönlichkeiten!

Hier finden Sie einige aktuelle Highlights!

Junge Leute probieren ein Hifsmittel zum Aufstehen aus
Beim Aktionstag konnten die Teilnehmenden verschiedene Hilfsmittel ausprobieren.

Erfolgreicher HEP-Aktionstag

Der HEP-Aktionstag im April 2024 sollte die Bedeutung des Berufs Heilerziehungspfleger:in hervorheben und die gesellschaftliche Relevanz dieser Arbeut aufzeigen.

Die HEP-U Klassen des Franz Sales Berufskollegs hatten für diesen Tag eine Vielzahl von Aktivitäten geplant, die die Vielseitigkeit des Berufsbildes für die Schülerinnen der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFZ) greifbar machten. Unter anderem wurden Pflegesituationen vorgestellt, lustige Szenen aus dem HEP-Alltag in einem „Wahr oder Nicht-wahr Spiel“ präsentiert und Materialien aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation vorgestellt. Ein Highlight war das Rollstuhlfahren, das den Schülerinnen ermöglichte, die Herausforderungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nachzuvollziehen..

Die Resonanz auf den Aktionstag war äußerst positiv. Sowohl die BFZ-Schülerinnen als auch die Studierenden der HEP-Klassen waren begeistert. Die angehenden HEPs hatten sich viel Mühe gegeben, die Tätigkeiten und Herausforderungen ihres Berufes verständlich zu erklären. Die Gespräche waren informativ und vielfältig und die Teilnehmerinnen erhielten wertvolle Einblicke in den Alltag und die Bedeutung der Heilerziehungspflege.

Zwei Personen auf einem Spielgerät auf dem Spielplatz
Die „Spielplatztester“ aktivierten ihre motorischen Fähigkeiten.

Gemeinsam stark

Im März 2024 haben Berufskolleg und Förderschule zusammen eine Projektwoche unter dem Motto "Gemeinsam stark" gestartet. Das war eine willkommene Gelegenheit für alle Teilnehmenden, sich kreativ zu entfalten und durch gemeinsame Aktivitäten zu wachsen. Viele Aktionen eröffneten die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu entdecken und bestehende Talente weiterzuentwickeln. 

Bewegung stand im Fokus mehrerer Projekte, z.B. beim Geocaching, wobei die Teilnehmenden die Stadt Essen besser kennenlernen konnten, während sie in Gruppen Caches suchten, selbst gestalteten und versteckten. Das Projekt "Die Spielplatztester - wir erstellen einen Freizeitführer" bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fitness zu verbessern, als Team verschiedene Spielplätze zu erkunden und ihre Erfahrungen zu teilen. 

Bei anderen Projekten konnten die Teilnehmenden künstlerisch tätig werden. Dazu erkundeten sie die Möglichkeiten von Holz, Metall, Textilien und anderen Materialien und verwandelten diese in bewegliche Kunstobjekte. Eine weitere spannende Initiative war das Projekt „Nehmen Sie Platz!“, das den Teilnehmenden und auch den Besucher:innen am Präsentationstag einen interaktiven, mobilen Aktivitätstisch und die damit verbundenen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten vorstellte. Die gesamte Woche war geprägt von Freude, Kreativität und Zusammenhalt und damit ein wichtiges Beispiel für die Kraft der Inklusion und des gemeinsamen Lernens.

Neuer Bildungsgang

Seit dem Schuljahr 2023/24 gibt es einen neuen Bildungsgang an unserem Berufskolleg: die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales. Weil es heute wichtiger denn je ist, sich frühzeitig auf eine erfolgreiche berufliche Laufbahn vorzubereiten, zielt der neue Bildungsgang darauf ab, die Schüler:innen auf interessante berufliche Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialwesen vorzubereiten.

Der zweijährige Bildungsgang bietet nicht nur die Möglichkeit, das theoretische Wissen zu erlernen, sondern gewährt auch Einblicke in eine Vielzahl von Berufsfeldern im Gesundheits- und Sozialwesen. Erfüllt wird dies durch handlungsorientierten Unterricht sowie zwei frei wählbare Praktika - den schulischen Teil der Fachhochschulreife gibt es am Ende noch dazu.

Eine besondere Phase in jedem Schuljahr dieses Bildungsgangs ist das vierwöchige Praktikum, in dem die Schülerinnen die Möglichkeit haben, in verschiedene Berufsfelder des Gesundheits- und Sozialwesens hineinzuschnuppern. Diese praktische Erfahrung ist nicht nur sehr interessant, sondern hilft auch bei der Entdeckung der eigenen beruflichen Interessen und Stärken.

Der neue Bildungsgang am Franz Sales Berufskolleg bereitet die Schülerinnen auf eine vielseitige Karriere im Gesundheits- und Sozialwesen vor. Die positive Einstellung der Schülerinnen, die Unterstützung der Eltern und das Engagement des Kollegiums sind vielversprechende Zeichen für eine erfolgreiche Zukunft in diesem Bildungsbereich.


Maike Nowak macht eine Ausbildung am Franz Sales Berufskolleg.

Warum eine Ausbildung in der Heilerziehungspflege? Warum das Franz Sales Berufskolleg? Und warum die Arbeit mit Menschen mit Behinderung? Diese Fragen bewegen viele Interessierte und sie stellten sich auch Maike Nowak vor rund zwei Jahren, als sie sich für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin interessierte und sich letztlich auch dafür entschied. Inzwischen hat sie ihr erstes Ausbildungsjahr abgeschlossen und weiß: Die Entscheidung damals war genau richtig!

Maike Nowak zeichnet sich durch eine echte Passion für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung aus – und durch einen besonders spannenden Lebensweg. Viele Jahre lang war sie Mitarbeiterin eines großen Internetanbieters, bevor sie wegen interner Umstrukturierungen das Unternehmen verlassen musste. Bei einem Praktikum in einer Dortmunder Werkstatt für Menschen mit Behinderung erkannte die alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen ihr Interesse für diese Arbeit mit Menschen mit Handicap. So kam sie zu der Entscheidung, doch noch einmal etwas Neues anzufangen. Es sollte etwas im Bereich Soziales, „etwas mit Menschen“ sein, und nach weiteren Recherchen fiel die Wahl auf die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin.

Vor allem treibt sie die Wertschätzung an, die ihr immer wieder entgegengebracht wird, und auch die Ehrlichkeit, von der sie jeden Tag berührt ist. Natürlich kostet die Ausbildung viel Kraft, so Maike Nowak. Aber gerade die Zweigleisigkeit der Ausbildung, die kleinen Klassen, die Größe des Kollegiums und vor allem die motivierende Arbeit mit den Menschen mit Behinderung sind Faktoren, die sie überzeugen. Auch ein Lob an die Lehrkräfte möchte sie loswerden, denn sie schätzt das Engagement und die erkennbare Freude an der Arbeit, die stets zu beobachten ist. Und das kennt die angehende Heilerziehungspflegerin aus ihrem früheren beruflichen Leben nicht so…

Ihre persönlichen Vorlieben für Handarbeit und Handwerkliches versucht Maike Nowak auch in ihrer Praxisarbeit in der Heimstatt Engelbert einzubringen. Das funktioniert gut und erfreut die Klientinnen. Die Auszubildende ist vor allem begeistert von der Bedeutung ihrer Arbeit, dem täglichen Austausch mit den herzlichen Klienten und auch von der Selbsterkenntnis, an dieser Arbeit so viel Freude zu haben. Das liegt nicht zuletzt auch an dem tollen Team, in dem sie arbeitet und das ihr so viel Kraft gibt. Und das merkt man ihr auch an – mit Begeisterung und Professionalität schafft sie es jeden Tag, ihren Beitrag zu leisten. Maike Nowak kann allen Interessierten nur zur Ausbildung am Franz Sales Berufskolleg raten, wo sie sich sehr wohl fühlt und die familiäre Atmosphäre genießt. Und sie wünscht allen zukünftigen Studierenden „so eine prima Klasse“ wie ihre.


Dr. Reka Meray-Kassen hat in den USA promoviert und lehrt nun am Berufskolleg.

In der Vielfalt liegt die Kraft

„Von allen wurde ich sehr herzlich und ausgesprochen offen aufgenommen“, resümiert Dr. Reka Meray-Kassen, die seit Februar zum Kollegium des Franz Sales Berufskollegs gehört und dort die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtet. Ursprünglich stammt sie aus Ungarn und verbrachte einige Jahre ihres Lebens in den USA, wo sie in Indiana im Bundesstaat Pennsylvania im Fach Englisch promoviert hat und als Lehrerin tätig war. Seit mehr als 15 Jahren lebt sie in Deutschland, wo sie vor ihrem Start an unserem Berufskolleg an unterschiedlichen weiterführenden Schulen sowie an Hochschulen in Düsseldorf und Mülheim lehrte.

Schon von Kindheit an wollte Reka Meray-Kassen Lehrerin werden – vielleicht auch, weil ihr das System „Schule“ bereits aus dem familiären Hintergrund allgegenwärtig war. Auch ihre Fächerkombination, insbesondere das Fach Englisch, begeisterte sie schon lange, da sie von klein auf immer äußerst interessiert an der Sprache war. Kommunikation in deutscher und englischer Sprache als zentraler Teil des zwischenmenschlichen Miteinanders stellt einen wichtigen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit dar. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit ihrer Familie, in der vor allem ihre beiden Töchter sie stets auf Trab halten. Sie ist gerne in der Natur unterwegs und betreibt mit großer Leidenschaft Sport.

Sie beschreibt sich als äußerst positiven Menschen und möchte eben diese Positivität in den Schulalltag einfließen lassen, um ihren Studierenden etwas mehr als den regulären Unterrichtsstoff mit auf ihren Lebensweg zu geben. Reka Meray-Kassen ist es eine Herzensangelegenheit, den Studierenden in ihrer Ausbildung im Umgang mit Menschen mit Behinderung ihre Erfahrungen aus unterschiedlichsten Lebenssituationen und die Vielfalt, die sie auf ihrem gesamten Lebensweg begleitet, mitzugeben.

Bisher sorgten vor allem die positive Stimmung, die gute Zusammenarbeit mit Studierenden und anderen Lehrkräften sowie der gute Zusammenhalt und die Offenheit dafür, dass sie sich äußerst wohl am Berufskolleg fühlt. Deshalb freut sich die neue Lehrerin auf ein weiterhin enges und vertrauensvolles Zusammenarbeiten mit allen Mitgliedern der Franz-Sales-Familie und sieht der Zukunft offen und positiv entgegen.


Michelle Brüßel (l.) bei der Übergabe des Bilds an ihren ehemaligen Klassenlehrer Julian Kerkemeier.

Farbige Erinnerung fürs Berufskolleg

Einmal weg, aber lange in Erinnerung: Wenn Schüler, Schülerinnen und Studierende am Franz Sales Berufskolleg Ihren Abschluss absolvieren, hinterlassen sie Erinnerungen und sorgen selbst auf unterschiedliche Weise dafür, dass andere an sie denken. Dazu beigetragen hat nun eine Abschlussklasse der Heilerziehungspfleger 2021: Die gesamte Klasse hat ein Bild erstellt und nun dem Berufskolleg übergeben.
Stellvertretend hat Michelle Brüßel das Bild an ihren ehemaligen Klassenlehrer Julian Kerkemeier übergeben. „Wir wollten etwas zusammen gestalten, da unser Klassenzusammenhalt immer groß war. Genau das soll das Bild ausdrücken“, erläutert die ehemalige Studierende. Hinter dem dargestellten Aal und dem Motto „Einer für Aale - Aale für Einen“ steckt ein Witz zwischen der Klasse und ihrem damaligen Klassenlehrer, die sich selbst als „Aal Stars“ bezeichnen. Wo genau das Bild hingehängt werden soll, steht noch nicht fest. Fest steht allerdings: Sobald es seinen Platz gefunden hat, wird es kreativ für mehr farbige Erinnerung an die Ehemaligen des Franz Sales Berufskolleg sorgen. 


Arne Regenbrecht zusammen mit dem HEP M1-Kurs

Auch Social Media müssen gelernt sein…

Die Sozialen Netzwerke sind längst ein wichtiger Bestandteil des Alltags von Menschen mit und ohne Behinderung. Täglich scrollen wir in unserer Freizeit durch die Newsstreams von Facebook, Instagram, TikTok und Co. Wir kommunizieren mit Menschen, die wir nie zuvor gesehen haben. Manche schließen nicht nur im virtuellen
Raum, sondern auch in der analogen Welt neue Bekanntschaften und Freundschaften, festigen bestehende Beziehungen oder lernen sogar ihren Partner oder Partnerin über Social Media kennen. Auszubildende und Studierende tauschen sich über selbstorganisierte WhatsApp-Gruppen oder in Big Blue Button-Videocalls über Lerninhalte aus und manche von ihnen unterstützen später vielleicht den Arbeitgeber bei Unternehmensprofilen. Einige angehende Fachkräfte aus den Bildungsgängen Heilerziehungspflege (HEP) und Sozialassistenz (SAH) erleben außerdem, wie sich Menschen mit Behinderung beispielsweise stundenlang Videos auf YouTube anschauen und sich mit anderen austauschen. Bei dubiosen Freundschaftsanfragen werden diese aber leider nicht immer als solche erkannt.

Um auf diese enorme gesellschaftliche Bedeutung und Entwicklung einzugehen, hat das Franz Sales Berufskolleg nun erstmals im Schuljahr 2021/2022 Social Media-Seminare angeboten. Dass an einem Berufskolleg Social Media-Kompetenzen vermittelt werden, ist dabei alles andere als selbstverständlich. Klassische Fächer wie Deutsch, Englisch, Mathematik oder auch Pflege sind vielen geläufig. Möglich wird dieser besondere, inhaltliche Schwerpunkt über die Differenzierungsbereiche der Bildungsgänge, aktuell für angehende HEP- und SAH-Fachkräfte.

Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen durch Social Media

„Menschen mit Beeinträchtigung können meines Erachtens auf unterschiedliche Art und Weise von Social Media profitieren“, ist Schulleiterin Ulrike Fembeck überzeugt. „So ergibt sich bei vorhandenen Ressourcen die Möglichkeit, dass nicht nur eine Berichterstattung über sie erfolgt, sondern sie sich selber darstellen können und andere Menschen aus ihrer Perspektive an ihrem Leben teilhaben lassen können. Dass Barrieren erkannt und abgebaut werden können. Die Sozialen Medien haben ein enormes Potenzial für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben. Dadurch kann die Inklusion vorangetrieben und die Medienkompetenz gefördert werden. Dazu gehören aber auch Gefahren und Risiken, die häufig die Vermittlung eines sicheren Umgangs mit den Sozialen Medien erfordern – auch hinsichtlich Mobbing oder der Nutzung von Passwörtern. All dies entspricht der Lebenswelt sowohl unserer Auszubildenden, als auch der Menschen mit Behinderung und daher freue ich mich, einen Differenzierungskurs zu dieser Thematik in den Klassen anbieten zu können.“

Der neue Social Media-Kurs

Unterrichtet werden die neuen Kurse von Arne Regenbrecht, der seit dem Schuljahr 2021/2022 als Lehrkraft am Franz Sales Berufskolleg angestellt ist. Zuvor hat er neun Jahre lang als Social Media- Manager bei einer Social Media-Agentur und einem Industrieverband praktische Erfahrungen aus der Wirtschaft gesammelt. „Ich finde den Social Media-Kurs total informativ und in der HEP-Ausbildung sinnig“, meint die Studierende Kira-Berenike Fortmann aus dem HEP-Mittelkurs 1. „Denn in unserem Bereich hat man viel zu tun mit Social Media-Plattformen und so kann man seine Klienten aufklären, die selbst WhatsApp, TikTok etc. im Alltag benutzen.“ Die Inhalte des Kurses sind vielfältig und behandeln allgemeine und berufsbezogene Phänomene. So erfahren die angehenden Fachkräfte zunächst einmal, was Soziale Netzwerke überhaupt sind und welche es gibt.

Social Media sind mehr als Facebook, Twitter und TikTok. Zu ihnen gehören beispielsweise auch die wichtigen, aber nicht allen bekannten Business-Netzwerke XING und LinkedIn. Die Grenzen zwischen Social Media und Websites werden immer schwieriger zu ziehen, da auch Händlerplattformen wie Amazon und Zalando auf Funktionen wie Kommentare, Bewertungen und Weiterempfehlungen setzen. Auch die Themen Massenphänomene, Einflüsse auf Nutzer und Nutzerinnen und deren Sozialverhalten, Datenschutz und Fake News sind wichtig, um sowohl die eigene Mediennutzung zu hinterfragen als auch Menschen mit Behinderung auf Risiken und Chancen hinzuweisen.
Inwiefern die eigene digitale Identität, also was das Netz über einen verrät, berufl ich relevant ist, welche Anforderungen Social Networks bei der Arbeit mit sich bringen, wie Menschen mit Behinderung Social Media nutzen und wie Mitarbeitende sie dabei unterstützen können, wird im neuen Social Media-Kurs ebenfalls thematisiert.

Arne Regenbrecht


Gina Pinnau, Annabelle Büllesbach, Nova Grondstein, Marina Braese, Rafaela Papadopoulou und Marie Beyer präsentieren souverän ihre anschauliche und informative Ausstellung zu den Möglichkeiten des Klima-Schutzes.

SAHO 4 Klima

Seit Beginn des Schuljahres beschäftigt sich der SAHO mit dem Thema „Klimawandel“. Die Arbeit ist sehr facettenreich. So ging es bisher zum Beispiel um die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Tier und um die zukünftigen Veränderungen in unserer Umwelt – nicht nur am Nordpol, sondern auch in Essen. Auf Plakaten können sich interessierte Schüler und Studierende über die Arbeit informieren. Ein Plakat gibt beispielsweise Auskunft darüber wie lange unterschiedliche Materialien benötigen, um zu verrotten.

Zudem hat der SAHO Lösungsvorschläge sowie Tipps bildhaft dargestellt. Vor allem mit den Tipps kann jeder Einzelne seinen Beitrag zur Schonung des Klimas leisten. Auch andere Schüler und Lehrer können auf einer Ideenrolle unter dem Motto „Was kann das Franz Sales Berufskolleg tun?“ ihre Vorschläge für eine bessere Umwelt mit dem SAHO teilen.

Natalie Werning, SAHO


Marina Braese hatte die Idee, mit unserer Schulleiterin fotografiert zu werden, damit der Größenunterschied besonders sichtbar wird. Ulrike Fembeck, die schon als 15jährige 183 cm groß war, erzählt: „Damals kam ich mir häufig anders und komisch vor. Zum Glück habe ich dann den Volleyballsport für mich entdeckt, wo die Körpergröße ein großer Vorteil war und mir schnelle Erfolge sicherte. Und das kann ich auch nur als Bewältigungsstrategie empfehlen: Jedes Anderssein hat auch seine Vorteile. Diese herauszufinden und sich darauf zu konzentrieren ist der Weg sich selber gut annehmen zu können, Selbstbewusstsein zu entwickeln und Zufriedenheit zu empfinden.“

Kleiner Körper - große Ziele

Marina Braese im Portrait

Kleiner Körper, große Ziele

 

Als ich Marina Braese am Anfang ihrer Ausbildung zur Sozialassistentin im Herbst 2018 kennenlernte, imponierte mir ihr Selbstbewusstsein. Sie informierte in einem Vortrag mit selbstgewähltem Thema ihre Mitschülerinnen und Mitschüler über die Hintergründe Ihrer Größe von 140 cm, die als Behinderung gilt und „Kleinwuchs“ genannt wird.

Damals plante sie eine OP, um größer zu werden. 

Heute, anderthalb Jahre später, steht sie kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung und das Thema ist vom Tisch. Marina Braese hat auf der Klassenfahrt im letzten Oktober ihren 18. Geburtstag gefeiert. Sie arbeitet in einer Wohngruppe mit Jugendlichen. Dort wird ihr geringer Körperwuchs nicht als Behinderung aufgefasst, im Gegenteil: Manche Mädchen suchen ihre Freundschaft. Marina Braese muss sich gut abgrenzen, weil sie oft für noch jünger gehalten wird als sie ist.

Im Team fühlt sich sich unterstützt und in ihren Bedürfnissen ernst genommen. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass sie manchmal bei der Pflege ihre Körpergröße als Einschränkung empfindet. „Dafür bekomme ich Kleidung günstiger oder Nachlass im Kino oder beim Achterbahn-Fahren.“ Marina Braese nimmt ihr Kleinsein inzwischen mit viel Humor. „Ich bin wie ich bin und die Menschen, die mir wichtig sind, nehmen mich so, wie ich bin.“

Wichtig ist ihr vor allem ihre Freundin Marie Beyer geworden, mit der sie nicht nur Schulalltag und Musikgeschmack teilt. „Wir denken oft das Gleiche und empfinden ähnlich“, freut sich Marina Braese und Marie Beyer ergänzt: „Inzwischen helfen wir uns sogar gegenseitig beim Lernen!“

Die angehende Sozialassistentin, die am liebsten nach ihrer Ausbildung im Franz Sales Haus weiterarbeiten würde, setzt sich gerne eigene Ziele: „Ich will geduldiger werden und merke auch, dass mir das gelingt!“ Mit sanfter Hartnäckigkeit sei es ihr gelungen, dass ein Klient sich von vielen Dingen, die er nicht mehr brauchte, trennen konnte, erzählt sie stolz.

Am Franz Sales Berufskolleg fühlt sie sich sehr wohl und lobt die gegenseitige Rücksichtnahme und gute Zusammenarbeit in der Klasse: „Ich bekomme hier das, was ich will und brauche“, strahlt sie. Im Anschluss an ihre Ausbildung als Sozialassistentin hat sie direkt den Studienlehrgang zur Heilerziehungspflegerin begonnen.

 

Müllmann Michi, Japan und die große Liebe

Spannende Bildungs-Projekte am Berufskolleg

Müllmann Michi, Japan und die große Liebe

Spannende Workshops am Berufskolleg

Der Frühling ist da. Und es war ein interessanter Winter.

Denn im Januar und Februar gab es spannende Workshops.

Wir haben viel gelernt und erfahren.

Was Pfadfinder sind oder wie man aus Müll tolle Sachen machen kann.

Wie man leckere Nudeln kocht oder ein Gewächshaus baut.

Wie wir das Meer schützen können oder wie man einen Partner findet.

Wie man in Japan lebt oder wie toll das Ruhrgebiet ist.

Ein paar Leute haben auch einfach eine tolle Karnevals-Party vorbereitet und gefeiert!

Die Workshops wurden von Schülern geleitet.

Die Schüler lernen Heil-Erziehungs-Pflege.

Das heißt, dass sie sich besonders gut um Menschen mit Behinderung kümmern können.

Vor allem darum, dass Menschen mit Behinderung bei allem mitmachen können.

Auch bei tollen Workshops.

Wir sind schon gespannt, welche Workshops es nächstes Jahr gibt.

Denn wir haben so viel gelernt und so viel gelacht.

Kompetent und herzlich in der WfbM

der neue FAB-Kurs

„Gute Gespräche mit Kollegen!“, „Humor!“, „Mit den Händen in der Erde buddeln!“, „Meine Freude an meinem Beruf!“- Zuversichtlich zählen die angehenden Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung die Ressourcen auf, die ihnen helfen, mit den komplexen Anforderungen ihres Alltags umzugehen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des neuen FAB-Jahrgangs nehmen die Herausforderung der zweijährigen Weiterbildung mit Sportsgeist an. Der Kurs ist bunt gemischt: Der Jüngste ist 25 Jahre alt, der Älteste blickt bereits auf 55 Jahre Lebenserfahrung zurück. Für die meisten ist es lange her, dass sie zuletzt die Schulbank gedrückt haben. „Ich bin schon gespannt, wie das wird, wenn ich meinen Bericht aus der Praxis mit meinem Ein-Finger-System tippe“, lacht ein Teilnehmer, während sein Kollege sich bestens mit allen Finessen der Digitalisierung auskennt und der darin noch nicht ganz so erfahrenen Lehrkraft einen praktischen Kniff am neuen digitalen Whiteboard zeigt.

Die 26 Männer und Frauen kommen jede Woche für einen Tag aus den unterschiedlichsten Ecken Nordrhein-Westfalens nach Essen, um sich am Berufskolleg noch fitter für ihre Mitarbeiter zu machen, die sie in unterschiedlichen Werkstätten für Menschen mit Behinderung fördern sollen.

Die langen Anfahrtswege vom Niederrhein, Köln oder Iserlohn nehmen die Führungskräfte mit der gleichen souveränen Gelassenheit hin wie den bunten Fächerkanon, der sie in der Akademie zwischen 8 und 17 Uhr erwartet: In Theorie und Praxis, Kommunikation und Sport, Recht und Religion, Gesundheit und Psychiatrie lernen sie nicht nur jede Menge Fachwissen, sondern auch einander gut kennen. Es herrscht ein Klima offener Austauschbereitschaft und gegenseitiger Unterstützung.

Am Ende der Ausbildung sind ein Kolloquium und zwei schriftliche Prüfungen zu bestehen und auf dem Weg dahin ist jede Menge Praxiserfahrung zu reflektieren, über ein Wohnheimpraktikum zu berichten und ein selbstorganisiertes Projekt vorzustellen.

So nicken viele mit, als eine Teilnehmerin deutlich äußert. „Für mich ist es einfach toll zu wissen, dass nicht nur meine Kollegen, sondern auch meine ganze Familie mich unterstützt. Und dass ich auch jetzt schon völlig genüge.“


Snoezelen-Gründer Ad Verheul und Heilerziehungspflege-Absolventin Lena Kruse kommen im Snoezelen-Zentrum De Hartenberg miteinander ins Gespräch.

Lichtblicke des Mitmenschlichen

Studienfahrt nach Amsterdam

Die HEP-Oberkurse besuchten dieses Jahr auf Ihrer Studienfahrt nach Amsterdam das Snoezelen-Zentrum de Hartenberg.

Ad Verheul persönlich, der in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts zusammen mit anderen mutigen Kreativen den ersten Snoezelraum gebaut hat, hieß uns mit einer Führung durch das Zentrum willkommen und teilte mit uns seine Pionier-Erfahrungen.

Dabei wurde deutlich, wie stark sich in den letzten 50 Jahren die Haltung in Bezug auf Menschen mit Behinderung weiterentwickelt hat und wieviel Mut, Vertrauen und Kreativität nötig war und immer wieder ist, um neue Wege einzuschlagen, damit auch Menschen mit schweren Behinderungen an intensivem Erleben mit allen Sinnen teilhaben können.

Wir bestaunten und erlebten die große Snoezelen-Landschaft, die mit interaktiven Licht- und Klangeffekten, kuscheligen Ecken, Spiegeleffekten und vor allem einem riesigen Bällebad zu gemeinsamer Entspannung und Genuss einlud.

Nach diesem Auftakt entdeckten wir in guter Stimmung Amsterdam, indem wir schaukelnd auf den Grachten in die Geschichte und Geschichten dieser vom Wasser bestimmten Stadt eintauchten.

Nach so viel Entspannung und Wohlgefühl war der Kontrast zu den dunkelsten Seiten der Geschichte, der uns im Anne-Frank-Haus erwartete, besonders deutlich. Im modernen multimedialen Museum und vor allem in den engen Fluren und Räumen an der Prinsengracht verschlug es uns die Sprache.

Das Grauen bleibt unfassbar – gerade angesichts dieses Einzelschicksals eines Mädchens, das in seinem Tagebuch von Mitmenschlichkeit und einer Zukunft als Schriftstellerin träumte und das in den letzten Tagen der Nazi-Herrschaft doch noch mit seiner Familie entdeckt und ermordet wurde.

So sind wir nach diesen ganz unterschiedlichen intensiven Erlebnissen inspiriert und nachdenklich heimgekehrt, vielleicht sogar mit einem neuen Bewusstsein dafür, was für eine Errungenschaft ein gemeinsames Europa ist, in der Mitmenschlichkeit und Teilhabe aller grundrechtlich verankert sind.

 

Erika Burchartz