Kantine im Blumenfieber

Vor Weihnachten gab es eine besondere Aufführung in der Kantine der Werkstatt Horst: Ein Date mit dem Aalto-Theater.

In dem Stück „Yesterdate" wird musikalisch an die Flower-Power-Zeit erinnert.

In dem Stück „Yesterdate" wird musikalisch an die Flower-Power-Zeit erinnert.

Viel Spaß hatten die Beschäftigten bei der musikalischen Begleitung der "Profis" aus dem Aalto-Theater.

Viel Spaß hatten die Beschäftigten bei der musikalischen Begleitung der "Profis" aus dem Aalto-Theater.

Fleißig probten die Beschäftigten mit den Musikern des Aalto-Theaters für die Aufführung des Stücks "Yesterdate".

Fleißig probten die Beschäftigten mit den Musikern des Aalto-Theaters für die Aufführung des Stücks "Yesterdate".

In der Kantine im Betrieb Horst der Franz Sales Werkstätten stand vor Weihnachten etwas ganz Besonderes auf dem Speiseplan: eine Verabredung mit der Theater- und Kulturwerkstatt und dem Aalto-Theater Essen.


Für das Gelingen waren hier natürlich einige Zutaten wichtig:

  • eine ganzes Theater- und Kulturensemble
  • 14 Trommeln
  • Triangeln
  • Shaker (machen beim Schütteln ein Geräusch)
  • 2 Anleiter und Musiker
  • 1 Schlagzeug
  • 3 spannende Tage
  • 4 Sängerinnen und Sänger von der Oper
  • 1 Klavier-Spieler

Das alles mit:

  • Licht
  • Bühnenbild
  • Kostüm
  • Regie
  • Video
  • Helfenden und Organisierenden
  • 80 Stühlen
  • 14 Tischen

zusammenfügen und von 90 Zuschauenden ordentlich einheizen lassen. Anschließend einfach genießen!


Das war das Rezept für eine mitreißende Aufführung von Künstler:innen aus dem Aalto-Theater, an der die Beschäftigten aktiv mitwirken konnten und ganz viel Spaß hatten.
Das Stück „Yesterdate“ wird sonst auf der großen Bühne im Essener Musiktheater gezeigt.

Cathrin Juliane Polesch aus dem Theater- und Kulturensemble hat begeistert mitgemacht: „Man sieht, dass die aus der Oper viel geprobt haben. Wir haben unseren Rhythmus dazu beigesteuert.“
Die Instrumente und die richtigen Rhythmen zu spielen, wurde für die Aufführung vorher im Betrieb Horst geübt. Rhythmus ist immer wieder Teil der Arbeit in der Theater- und Kulturwerkstatt.
Wie klingt es zum Beispiel, wenn man jede Silbe von den Wörtern Tannenzapfen, „Jingle Bells“ und „O du fröhliche“ klopft, schlägt oder schüttelt? Dabei kann es auch mal ganz schön laut werden.
Das mögen nicht alle. Pia Bredenfeld hat für sich eine gute Lösung gefunden: „Mir ist laute Musik zu viel. Ich wollte so gern dabei sein; mit meinen Ohrenschützern konnte ich trotzdem dabei sein und was von der Musik mitbekommen.“

Musik weckt Gefühle

Musik findet Anna-Linn Kiesewetter „Herzergreifend. Das Lied „The Sound of Silence“ hat mich an meine Lieblingsgeschichte erinnert.“ Musik erinnert nicht nur, sie weckt auch Gefühle und bringt Menschen in Bewegung. Das Theater- und Kulturensemble hat gemeinsam einen Schritt gewagt und andere Menschen und Neues kennen gelernt. Das war in dem Workshop möglich und gefragt, bemerkte Leonie Florian: „Bei der Zusammenarbeit mit anderen ist wichtig: wie können wir aufeinander achten und uns unterstützen und Kraft geben, um mit der Oper arbeiten zu können?“
Und eins ist für die meisten Teilnehmenden klar: vor einer Aufführung ist man aufgeregt. Das nennen die Künstler:innen „Lampenfieber“. Viele Schauspielende kennen das. Karl-Heinz Löffler findet bildhafte Worte: „Ich habe das erste Mal mit Profi-Schauspielern auf der Bühne gestanden. Ich hatte Blumenfieber.“ Denn die Musik aus den 60er Jahren, die von den „Profis“ und den Beschäftigten in der Kantine des Werkstattbetriebs aufgeführt wurde, kommt aus einer Zeit, die viele auch „Flower-Power“ (Blumenkraft)-Zeit nennen.

In dem Stück „Yesterdate“ ging es um Opernsänger:innen, die im Altenheim sind und sich gegenseitig mit Musik aus ihrem Leben erzählen, „Mensch ärger Dich nicht“ spielen oder auch mal einschlafen. Marianne Drissen, die im Shopfloor 1 arbeitet, freute sich, dass sie das Stück gemeinsam mit ihrem Partner aus einem anderen Arbeitsbereich der Werkstatt sehen konnte. „Ich kannte die, die auf der Bühne getrommelt haben. Das Schauspiel war lustig. Die Oma und der Opa mit dem Stock. Ich habe viel gelacht, mitgesungen und geklatscht.“

Manche haben das Stück so genossen, dass es in ihr persönliches „Rezeptbuch“ gewandert ist. Zum Beispiel bei Leonie Florian: „Ich würde es immer wieder machen.“

Wir bedanken uns herzlich bei dem Ensemble des Aalto-Theaters und freuen uns auf ein neues Date.

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