Modenschau

Wir sind schön - auf dem Laufsteg präsentierten sich Klientinnen und Klienten in verschiedenen Outfits.

Desiree und Jaqueline entschieden sich spontan für einen gemeinsamen Lauf, denn das große Publikum war erstmal sehr beeindruckend.

Desiree und Jaqueline entschieden sich spontan für einen gemeinsamen Lauf, denn das große Publikum war erstmal sehr beeindruckend.

Peter ist Georgina Anstötz dankbar für das tolle Erlebnis und war gerührt, als am Ende allen Akteuren eine Rose überreicht wurde.

Peter ist Georgina Anstötz dankbar für das tolle Erlebnis und war gerührt, als am Ende allen Akteuren eine Rose überreicht wurde.

Ein ganz besonderes Projekt hat Georgina Anstötz im letzten Lehrjahr ihrer dreijährigen Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin gemeinsam mit ihrer Schulkollegin Daniela Golmbeck durchgeführt: Die beiden angehenden Fachkräfte wollten mit ihrem Projekt das Selbstbewusstsein von Klient:innen stärken und Menschen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, die sonst häufig nicht die angemessene Beachtung erhalten. Mit dem Projekt „Wir sind schön! – eine Modenschau von und mit Menschen mit Behinderung“ ist das wirklich gelungen. Denn die Show war ein voller Erfolg: Radio und Zeitungen berichteten über die Veranstaltung, die auch allen Zuschauer:innen und Akteur:innen lange im Gedächtnis bleiben wird.

Spendenaufruf

„Wir haben zunächst in unserem persönlichen Umfeld dazu aufgerufen, uns für die Modenschau Kleidung zu spenden“, berichtet Georgina Anstötz. „Zahlreiche Freunde und Familienmitglieder sind dem Aufruf gefolgt und haben uns ganz viele Sachen gespendet.“ Eine Teestube wurde kurzerhand zum Kleiderlädchen umfunktioniert und Klientinnen und Klienten, die an der Modenschau mitwirken wollten, konnten sich ihre Outfits selber zusammenstellen. „Anschließend hatten wir noch so viel Kleidung über, sodass sich sogar noch andere Klient:innen bis Ende Januar kostenlos schöne Stücke aussuchen konnten“, erzählt die angehende Heilerziehungspflegerin.

Beeindruckende Modenschau

Für den 20. Januar wurde dann die Modenschau in der Kirche St. Anna in Gelsenkirchen geplant. Die Akteur:innen waren zwischen 18 und 72 Jahren alt und ließen sich vor der Show von pädagogischen Mitarbeitenden aus Heimstatt Engelbert und dem Sozialwerk St. Georg sowie einigen Ehrenamtlichen schminken und stylen: „Um ein richtiges Model-Feeling zu erleben, haben wir den Projektteilnehmenden beim Frisurenstyling, beim Make-up und dem Lackieren der Fingernägel geholfen, damit sich alle rundum schön fühlen konnten“, berichtet Georgina Anstötz. Statt Orgelmusik wurden im Kirchenraum für die Modenschau bekannte Hits gespielt, zu deren Rhythmus die Models nacheinander oder gemeinsam auf dem Laufsteg ihr Outfit präsentierten. Die zahlreichen Zuschauenden waren begeistert und spendeten den Präsentationen der Teilnehmenden viel Beifall.
Desiree und Jaqueline wollten ursprünglich alleine über den Catwalk laufen. Als sie gesehen haben, wie viel Publikum gekommen war, wurde ihnen jedoch ein bisschen mulmig und sie beschlossen, spontan eine gemeinsame Performance zu machen, um sich gegenseitig zu stärken. Das war ein guter Plan, denn Desiree hat die öffentliche Aufmerksamkeit so genossen, dass sie sich nach dem Lauf gleich noch mal umgezogen hat, um alleine ein weiteres Outfit zu präsentieren. Peter fühlt sich wohl als Frau und war sehr stolz darauf, dies vor großem Publikum zeigen zu können. Nach seinem ersten Lauf war er so überwältigt von dem Applaus, dass er zu Tränen gerührt war. Auch er wechselte dann noch einmal das Outfit, um sich wieder vom Publikum feiern zu lassen.

Zum Abschluss der gelungenen Show wurde das Lied „Ein Hoch auf Uns" von Andreas Bourani gespielt. Alle Models gingen zusammen auf dem Laufsteg, bewegten sich zur Musik und bekamen schließlich auch noch Blumen überreicht. Georgina Anstötz zieht ein durch und durch positives Fazit: "Die Models haben das Projekt zu ein besonderen Ereignis gemacht und konnten dadurch selbst über sich hinauswachsen und ihre ICH-Kompetenzen stärken." In gemütlicher Atmosphäre konnten sich die Klient:innen anschließend untereinander mit den Helfenden und dem begeisterten Publikum bei Kaffee, Kuchen und Bratwurst austauschen und freuten sich über so viel wertschätzenden Zuspruch. Zusammen mit dem Rahmenprogramm – der Segnung durch den Diakon der Gemeinde und einem Auftritt des Blitzlichttheaters – erlebten alle einen unvergesslichen Tag.

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