Hand in Hand kommen sie in den Klassenraum und setzen sich gemeinsam an den Tisch. Matwey (13) greift in die Holzkiste und reicht Polina (15) ein dreieckiges Holzklötzchen. „Da, Polina!“ Zielsicher versenkt seine Tischnachbarin das Klötzchen in der passenden Öffnung des Steckwürfels. Ein eingespieltes Team. „Wenn ich sehe, dass Matwey aus Russland und Polina aus der Ukraine gemeinsam in einer Klasse an einem Tisch sitzen und arbeiten, dann macht mich das stolz und glücklich“, freut sich Michael Dönhoff, Leiter der Förderschule des Essener Franz-Sales-Hauses.
In der neuen Podcastfolge von „caritalks“ erzählt Schulleiter Michael Dönhoff, wie es dazu kam, dass Matwey und Polina beste Freunde wurden. Zu Beginn des Ukrainekriegs im Frühjahr 2022 hatte das Franz Sales Haus 17 aus der Ukraine geflüchtete Mädchen mit Behinderungen aufgenommen – quasi in einer „Nacht- und Nebelaktion“. „Alles musste ganz schnell gehen“, erinnert sich Dönhoff. Er und sein Kollegium haben trotz vieler Anfangsschwierigkeiten die acht schulpflichtigen Mädchen aus der Gruppe selbstverständlich in die Klassen der Förderschule integriert. Mit Erfolg. Heute gehören die Mädchen selbstverständlich dazu, lernen gemeinsam mit den anderen Jugendlichen in der Schule oder arbeiten in einer der Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
Fotoausstellung „Frieden beginnt…“
Am Weltflüchtlingstag zeigt diese „caritalks“-Episode aus der Reihe „Frieden beginnt…“, was jeder Einzelne für eine friedliche und offene Gesellschaft tun kann und wie Integration – auch unter schwierigen Bedingungen - gelingt. Die Podcast-Reihe ist begleitend zur gleichnamigen Fotoausstellung „Frieden beginnt…“ entstanden. Darin porträtiert die Caritas im Ruhrbistum 20 Menschen zwischen 19 und 85 Jahren, die sich mit ihrer haupt- oder ehrenamtlichen Arbeit bei der Caritas für den Frieden einsetzen. Die Bilder hat der Essener Fotograf Achim Pohl aufgenommen. Seit Ende Mai 2024 sind die Porträts als Wanderausstellung an verschiedenen Orten im Bistum Essen zu sehen sowie digital auf der Website der Caritas im Ruhrbistum.
Der Weltflüchtlingstag
Am 20. Juni ist Welttag der Migranten und Flüchtlinge. Der Gedenktag wurde erstmals 1914 von Papst Benedikt XV. mit dem Dekret Ethnografica studia unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges ausgerufen und wird seitdem jährlich begangen.
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